stARTconference:
Idee, Planung, die Konferenz und unsere Nominierung für den Kulturmarken Award 2009
Im Oktober 2008 rief mich Frank Tentler an und fragte mich, ob ich Lust habe, gemeinsam eine Konferenz zum Thema Kultur + Web 2.0 zu organisieren.
Frank Tentler leitet das Projekt Philharmonie 2.0 und das Weblog dacapo der Duisburger Philharmoniker und hatte die Vision, Kulturleute und Webspezialisten zusammenzubringen, und zwar im Rahmen einer Konferenz mit 500 Teilnehmern in der Mercatorhalle in Duisburg.
Meine Leidenschaft ist es, Dinge auf die Beine zu stellen und Neues aufzubauen. Meine Fachgebiete sind Marketing und Kommunikation. Das Web 2.0 ist mein 2. zu Hause, und den Kulturbereich kenne ich als Kulturmanagerin auch.
Also war ich von der Idee begeistert, wenn auch etwas skeptisch:
– Werden wir es wirklich schaffen, 500 Leute zusammenzubringen (denn ich kenne aus dem Bereich Kulturmanagement sonst kaum Veranstaltungen mit so hoher Teilnehmerzahl)
– Werden wir es wirklich schaffen, Leute aus der „Hochkultur“ für unser Thema zu erwärmen und sie mit den „Freaks“ aus dem Internet an einen Tisch zu bringen?
Das Team
Mit Christian Henner-Fehr und Christian Holst, Frank
Tentler und mir war schnell ein Team gebildet, und das erste Treffen, an dem wir alle physisch aufeinander trafen, fand im November 08 statt. Es sollte auch das einzige Real-Treffen für die stART.09 bleiben. Den Rest der Planung haben wir per Internet erledigt: Über Skype, Projektblog, Wiki und Mails. Denn wir sind ja alle wo anders zu Hause (Ruhrgebiet – Berlin – Wien – Bern).
Marketing + PR für die stART.09
Da wir die Veranstaltung privat, ohne Förderungen und fast ohne Sponsoren organisiert haben (Förderungen bekommt man für Themen, die sich schon durchgesetzt haben und Sponsoren wollen immer erst sehen, dass so ein Vorhaben schon einmal geklappt hat…) war unsere eigene Leistung alles, was uns an „Marketingbudget“ zur Verfügung stand. Also konnten wir mit der Konferenz gleich mal ein schönes Beispiel dafür geben, was man mit Marketing und PR erreichen kann, die fast ausschließlich über Social Media laufen.
Mit der Kommunikation begonnen haben wir im Januar 09 über Twitter, im Februar haben wir unser Blog gelauncht, dann kamen Aktivitäten in Social Networks wie Xing und Facebook dazu, natürlich illustrieren wir mit Fotos und Videos.
Der Call for Paper bis Ende März war unser erster Erfolg: Viele hatten offenbar genau auf unser Thema gewartet, wir hatten so viele Angebote für interessante Beiträge, dass wir gar nicht alle unterbringen konnten. Die ersten Partnerschaften und Medienpartnerschaften wurden geschlossen, und bis zur Konferenz sind wir auf eine beachtliche Anzahl an Partnern gekommen, die gemeinsam mit uns das Thema Web 2.0 im Kulturbereich nach vorne bringen wollen.
Die Konferenz
Nun, 10 Tage nach der Konferenz, können wir uns so richtig über unseren Erfolg freuen:
Wir konnten tatsächlich 500 Leute in der Mercatorhalle versammeln, und das Schöne daran:
Es waren nicht „nur Kulturleute“ oder „nur Web2.0er„, wir haben es tatsächlich geschafft, diese „Spezies“ zu mischen und miteinander ins Gespräch zu bringen. Ich denke, es war für alle Beteiligten eine inspirierende und bereichernde Konferenz, und zahlreiche Reaktionen bestätigen dies (Blogreaktionen Google Blogsearch HIER, HIER und HIER).
Mehr über Konferenz, Vorträge und Dokumentation in diesem Beitrag (Kulturmarketing Blog).
Wie geht es weiter?
Wir haben schon begonnen, unsere Ideen für die stART.10 zu sammeln und nicht nur das: Die Marke stART soll ausgebaut werden zur umfassenden Informations- und Austauschplattform zum Thema Kultur / Web 2.0.
Am 31.4./ 1.5. wir das erste stARTcamp im Unperfekthaus / Essen stattfinden, Weiterbildungen werden im Rahmen unseres Weiterbildungsprogramms stART.education stattfinden (Partner ist hier z.B. das Nordkolleg Rendsburg, und auch der Deutsche Bühnenverein ist schon auf uns zugekommen), Publikationen sind geplant – die erste ist unser Tagungsband, der im Frühjahr im transcript-Verlag erscheint.
Eine freudige Nachricht: Wir sind nominiert für den Kulturmarken Award 2009!
Und ein paar Tage nach der Konferenz erreichte uns noch eine freudige Nachricht:
Wir sind nominiert für den Kulturmarken Award 2009 in der Kategorie Trendmarke!!
Der Kulturmarken Award findet 2009 zum vierten Mal statt.
Er wird von der Berliner Agentur Causales ausgerichtet, mit Unterstützung der Deutschen Post / DHL und des ZEIT Verlages.
Mein Bericht darüber auf dem stARTBlog.
Für den Preis “Kulturmarke des Jahres” nominierte die Jury folgende Projekte: Bregenzer Festspiele, Museumsquartier Wien, red dot design museum, RuhrTriennale, Stiftung Jedem Kind ein Instrument.
In der Kategorie “Trendmarke des Jahres” wurden nominiert: Junge Tonhalle Düsseldorf, Kulturnetzwerk Neukölln mit seinem Projekt “48Stunden Neukölln”, KeinBuch des mixtvision Verlags, Platz des europäischen Versprechens, stARTconference
Als “Kulturmanager des Jahres” hat die Jury nominiert: Silke Fischer (Berliner Märchentage), Thomas Girst (Kulturkommunikation BMW Group), Karl Janssen (Kulturdezernent Duisburg), Folkert Uhde (Radialsystem V), Falk Walter (Admiralspalast Kulturarena Veranstaltungs GmbH)
Die Preisverleihung findet am 29. Oktober auf der Kulturmarken-Gala im Berliner Admiralspalast statt, im Rahmen des Kulturinvest-Kongresses.
Wir freuen uns, dass wir dabei sind, jetzt heißt es: Daumen drücken!!
oh ha … für die interessierten Web 2.0er, die dann doch eher zur Avantgard zählen dürften, ist die Gala aber nix. Mit 59,-€ pro Nase scheinen mir dann doch eher die Vertreter und Vertreterinnen der deutschen Hochkultur angesprochen. Schade. Die Daumen drücke ich aber trotzdem und sag jetzt schon mal herzlichen Glückwunsch
Danke!!
Ich werde ein paar edle Häppchen auf Dich mit essen, ja? 😉