Ankündigung: Das erste OpernCamp findet am 9. Juni in Heidenheim statt
Mittlerweile stehen Termin, Ort und ein grobes Programm:
Am Samstag, 9. Juni 2012 soll in Heidenheim (Baden-Württemberg) das erste operncamp stattfinden, ins Leben gerufen von Christian de Vries, der für die Heidenheimer Opernfestspiele nunmehr im dritten Jahr die opernwerkstatt betreibt.
Da ich selbst die stARTconference mit-initiiert und 2009 und 2010 mit organisiert habe, habe ich Einblick in den Stand der Social Media Aktivitäten von Kulturbetrieben. Die meisten stehen noch ganz am Anfang. Aber es gibt auch in dieser Branche Vorreiter, die schon einiges auf die Beine gestellt haben, wie z.B. das NRW-Forum oder die Bayrische Staatsoper.
BarCamps
Ich bin ein großer Fan von BarCamps = Konferenzen, bei denen jeder Teilnehmer zugleich Mitwirkender ist. Man „stemmt“ sozusagen gemeinsam die Konferenz:
Das Programm ist nicht oder nur zum Teil vorgegeben, Besucher bieten „Sessions“ zu Themen an, in denen sie Experten sind oder werfen in einer Session eine Frage auf, zu der sie sich Input, Erfahrungsaustausch und Feedback der anderen Teilnehmer erwarten.
Bei Barcamps finden üblicherweise intensivere Diskussionen statt als bei klassischen Konferenzen, auch die Bereitschaft zu Erfahrungsaustausch, Vernetzung und dem Schmieden gemeinsamer Vorhaben für die Zukunft ist höher. (Wer mehr über Entstehung und Entwicklung von BarCamps wissen möchte liest am besten hier bei Wikipedia nach)
Die ersten BarCamps in Deutschland beschäftigten sich ganz allgemein mit dem Thema Social Media (damals herrschte der Begriff „Web 2.0“ vor). Mit den Jahren ist Spezialisierung eingetreten, es wurden immer mehr „Themencamps“ veranstaltet, z. B. das BuchCamp, das PolitCamp oder das Community Camp.
BarCamps zum Thema Kultur
Für Social Media Interessierte Kulturschaffende gab und gibt es auch schon Camps: Als Satelliten der stARTconference werden seit 2010 stARTcamps veranstaltet (stARTcamp Essen, Dresden, Köln, München, Frankfurt).
Das OpernCamp
Das operncamp spricht speziell Opernhäuser, Konzerthäuser und Veranstalter von Festivals an und möchte Social Media dort voranbringen.
Wird sicher eine spannende Sache!!
Seit Montag gibt es Tickets. Sie kosten 25 Euro und sind über Amiando erhältlich.
Und hier findet Ihr das Operncamp im Social Web:
Blog/Site: operncamp.de
Facebook: facebook.com/operncamp
Twitter: twitter.com/operncamp
mixxt: operncamp
Wer die Idee des Operncamps toll findet und helfen möchte, es bekannt zu machen, bindet am bester eines der bereitgestellten Banner in Blog oder Website ein (einfach HTML-Code kopieren, fertig), hab ich auch gerade gemacht, guckt mal in der rechten Spalte meines Blogs
Schicke Banner in verschiedenen Größen findet Ihr hier: http://www.operncamp.de/banner
Ich habe Veranstalter Christian de Vries letzte Woche auf der re:publica in Berlin getroffen, er hat ein paar Antworten vorbereitet auf Fragen, die ihm immer wieder zum Operncamp gestellt werden und mir zur Veröffentlichung zugesendet:
Wen erwartet ihr? Und warum braucht es eine eigene Camp-Verstaltung für Oper und Konzert?
Nun, eigentlich könnten wir uns alle auf der re:publica treffen, wo ohnehin schon sehr viele Menschen aus dem Netz zusammen gekommen sind. Allerdings hat diese Veranstaltung ihr eigenes Programm.
Schon sehr interessant, aber es entspricht vielleicht nicht den Erwartungen derer, die die Blogs und Social Web-Angebote für Kultur-Einrichtungen, insbes. Opern und Festspiele, betreiben. Wir erwarten genau diese Menschen, damit wir an diesem Tag gegenseitig Erfahrungen austauschen können. Ich hatte Johannes Lachermeier von der Bayerischen Staatsoper getroffen, um ihn zu fragen, was er von einem operncamp hält. Und er war gleich dabei, hat mich sehr gefreut.Sind das denn so viele Menschen aus diesem Nischenbereich?
O, ja, zumindest werden es immer mehr. Die digitale Kommunikation erreicht immer mehr Unternehmen, erreicht auch immer mehr Kultureinrichtungen wie Oper, Festspiele und Theater. Zuweilen sehr unterschiedlich, wie die Häuser und Einrichtungen selbst, aber es wird zunehmend selbstverständlich, neben der Präsenz der eigenen Homepage auch eine Präsenz auf anderen Social Media-Kanälen zu betreiben.
Gelten für die Präsenzen von Opern und Festspielen andere Maßstäbe oder Regeln?
Genau das wollen wir im Gespräch diskutieren. Und es gibt viele unterschiedliche Ansätze dafür. Ich nehme einfach mal die opernwerkstatt für die Heidenheimer Opernfestspiele als Beispiel, weil ich sie als Initiator gut kenne: Eigentlich ist das Blog nur ein „Saison“-Betrieb, die Festspiele finden im Juni und Juli statt. Unser Bestreben ist aber, die opernwerkstatt aus guten Gründen das ganze Jahr über zu betreiben, um nicht immer wieder von Null anfangen zu müssen. Wie kann man das machen? Und was kann so ein Blog überhaupt? Was wollen wir mit unserer Präsenz auf unterschiedlichen Plattformen erreichen?
Ok, das betrifft die Kommunikation saisonaler Events wie z.B. Festspiele. Was möchtest Du noch gerne im Rahmen des Operncamps diskutieren?
Ein weiteres Thema ist das der Finanzierung. Die Kultur-Einrichtungen sind sehr häufig nur sehr knapp finanziert. Das Marketing konzentriert sich dabei auf die klassischen Elemente: Plakate und Presse, um es jetzt mal sehr zu vereinfachen. Nun kommt die digitale Kommunikation dazu. Findet die Umschichtung dafür in den Etats statt? Eine Frage, der wir nachgehen wollen. Ich kenne Musikerinnen, die die facebook-Seite für Orchester betreiben. Eigentliche eine professionelle Tätigkeit, aber wird sie neben ihrer Tätigkeit als Musikerin für diese zusätzliche Tätigkeit professionell bezahlt?
Social Media als zusätzlicher Marketing-Kanal – meinst Du das damit?
Klar, es ist auch ein Kanal, der gegebenenfalls dazu in der Lage ist, weitere Eintrittskarten zu verkaufen. Vielleicht ist es aber viel mehr ein Kanal, ganz andere Besuchergruppen für die jeweiligen Veranstaltungen zu erschließen. Junge Menschen etwa, denen nicht so schnell einfallen würde, eine Opern-Darbietung zu besuchen, oder ein klassisches Konzert.
Gelingt das denn mit dem Social Web? Wie sind Deine eigenen Erfahrungen?
Nun, uns ist es bisher kaum gelungen, zugegeben, bis auf ein oder zwei Ausnahmen. Aber wir wollen gegenseitig berichten, welche Erfahrungen andere mit ihrer Präsenz gemacht haben, wollen voneinander lernen, um es in der Zukunft vielleicht noch besser machen zu können.
Wie sieht der Rahmen für das erste operncamp aus?
Es ist eine Mischung aus Konferenz und und barcamp. Ich war mir nicht sicher, ob allen der Begriff des barcamps geläufig ist. Und darum haben wir eine Mischform gewählt. Wir haben einige feste Punkte im Programm, etwa eine Keynote von Axel Kopp, und wir haben am Nachmittag dann Tracks und Sessions sowie eine Abschlussrunde. Axel, den ich bisher auch nur virtuell kenne, hat schon einige Kultur-Projekte initiiert. Gleichzeitig war er auch einer derjenigen, die sich mit sehr konstruktiver Kritik zur opernwerkstatt geäußert hat. Und mir war klar: Der muss dabei sein.
Was ist Dein größter Wunsch für dieses operncamp?
Dass es ein zweites im Jahr 2013 gibt, gern an einem anderen Ort; dass die Teilnehmer sagen: Jup, das war gut, das wollen wir noch einmal. Und dann vielleicht jedes Jahr wieder.
Wer lieber Video gucken will statt lesen – hier:
Das lese ich gerade erst. Interessant. Ich unterstützt Künstler im Bereich Klassik beim Onlinemarketing und werde schauen, dass ich den Event unbedingt mal besuchen gehe!