Neue Veranstaltungsreihe für kulturinteressierte Twitterer: kultup. Interview mit den Veranstalterinnen Ulrike Schmid und Tanja Neumann
Ulrike Schmid und Tanja Neumann haben eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen:
Unter dem Namen „KultUp“ wollen sie Tweetups in Frankfurter Kulturbetrieben organisieren. Das erste Kultup findet übermorgen statt (Donnerstag, 22.03.), im Museum für Moderne Kunst. Nach dieser Premiere planen sie, etwa alle 4-6 Wochen gemeinsam mit twitternden Kulturliebhabern Ausstellungen, Theater, Orchester und andere schöne Orte zu besuchen und von dort zu twittern. Ideen gibt es einen ganzen Haufen, und da die beiden Veranstalterinnen in der Frankfurter Kulturszene gut vernetzt sind haben schon etliche Kulturbetriebe Interesse als Gastgeber bekundet.
Im Interview haben mir Ulrike Schmid und Tanja Neumann verraten, was die Frankfurter in den nächsten Monaten erwarten wird.
1. Ihr habt eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen: KultUp Was kann ich mir drunter vorstellen?
TN: Im Rahmen unserer Reihe „KultUp – Tweet up your cultural life!“ werden wir Tweetups in kulturellen Institutionen in Frankfurt organisieren. Wir wollen dabei ein möglichst breites Spektrum anbieten, also Museen, Orchester, ein Filmfestival, früher oder später Theater … Frankfurt bietet viele Möglichkeiten, und wir sind natürlich immer aufgeschlossen gegenüber Vorschlägen!
Die Tweetups werden nicht nur an unterschiedlichen Orten stattfinden, sondern sich auch im Ablauf sehr unterscheiden. Wir werden grundsätzlich versuchen, den Teilnehmern einen Blick „hinter die Kulissen“ der betreffenden Institution zu ermöglichen, wie der aussieht, bestimmen natürlich die Gastgeber.
2. Habt Ihr ein Vorbild dafür?
US: Inspiriert haben uns die Münchner Tweetups, die sich allerdings nur auf Museen beschränken. Wir hingegen wollen verschiedene Kultureinrichtungen „betwittern“. Ich habe real an zwei Münchner Tweetups teilgenommen, bei einem war ich Kooperationspartner und habe außerdem auch wiederholt von Pressekonferenzen getwittert. Aufgrund der positiven Reaktionen sind Tanja und ich dann auf die Idee gekommen auch Tweetups in Frankfurt zu etablieren.
3. Wen sprecht Ihr damit an?
US: Alle, die sich für Twitter und Kultur interessieren. Ich habe in einem anderen Zusammenhang mal formuliert „Raus aus dem Feuilleton, rein in die Talkshow“, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Und der Kultur-Tweetup ist in diesem Fall die „Talkshow“.
4. Wo findet das erste KultUp statt und was ist Thema?
TN: Das erste KultUp findet am Donnerstag, den 22. März um 12.30 Uhr im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt statt. Dr. Mario Kramer wird uns durch die Ausstellung „Warhol: Headlines“ führen und sich anschließend noch für ein Twitter-Interview zur Verfügung stellen.
Außerdem hat das MMK das KultUp zum Anlass genommen selbst zu twittern (@MMKFrankfurt). Ein derartiges Event ist also eine echte Premiere.
5. KultUps werden dann regelmäßig stattfinden? In welchen Abständen?
TN: Ja, das ist der Plan. Wir werden versuchen, jeweils in Abständen von vier bis sechs Wochen das nächste Tweetup anzubieten.
6. Habt Ihr schon Ideen für die nächsten Themen/Veranstaltungsorte?
US: Ideen haben wir reichlich und glücklicherweise können wir, was Kultureinrichtungen in Frankfurt angeht, auch aus dem Vollen schöpfen. Als nächstes steht ein „Depotgeflüster“ im Museum für Angewandete Kunst Frankfurt fest. Beim diesem KultUp wird es ausschließlich um Bücher gehen. Termin und genaues Programm geben wir dann demnächst bekannt.
Außerdem möchten wir mal ein Orchester besuchen, über ein Kurzfilmfestival zwitschern, Bühnenluft in einer der Werkstätten schnuppern dürfen oder auch ein Sammlungslager in Augenschein nehmen etc. Soweit unser Ideen. Jetzt geht es nur noch daran zu schauen, was sich alles realisieren lässt. Wir sind da aber ganz guter Dinge. Zumal wir bereits jetzt schon viel Zuspruch und mit Kulturwirtschaftswege sogar einen Sponsoren bekommen haben.
7. Wer steht hinter der Veranstaltungsreihe?
TN: Hinter der Veranstaltungsreihe selbst stehen Ulrike und ich.
US: Und für jedes Tweetup kommt natürlich der Gastgeber dazu, den wir stark miteinbeziehen. Ohne den läuft nichts, die Veranstaltung kommt einer Kooperation gleich. Das MMK Frankfurt etwa unterstützt uns ganz fantastisch, Sie haben den Event in ihrem Newsletter und auf ihrer Website angekündigt, sie zwitschern natürlich auch darüber und weisen auf ihrer Facebook-Seite immer wieder darauf hin. Das läuft wunderbar Hand in Hand.
8. Was erwartet Ihr Euch persönlich davon?
TN: „Erwarten“ ist vielleicht das falsche Wort. Ich finde es eine schöne Möglichkeit, zu zeigen, welche Rolle Twitter im Kulturbereich spielen könnte. Diese Form der Live-Berichterstattung ist etwas, das mir oft fehlt, wenn ich die Tweets der Institutionen lese. Und außerdem haben wir beide natürlich den Bonus, dass wir das Programm bestimmen – das heißt, wir werden Themen und Orte vorschlagen, die wir selbst spannend finden. Spaß bei der Arbeit at its best, würde ich sagen!
US: Ich wünsche mir, dass es sich zu einem Event entwickelt, wo sich nicht nur die „üblichen Leute aus der Kulturszene“ treffen, sondern, Twitterer aus den unterschiedlichsten Bereichen und Branchen. Und was wir bisher an Reaktion mitbekommen, sieht es auch ganz danach aus, dass nicht nur „Kulturleute“ kommen werden.
9. Wird es KultUps nur in Frankfurt geben oder auch in anderen Städten?
Kultur-Tweetups können natürlich per se überall stattfinden. Die Idee haben wir ja nicht für uns gepachtet. Wir haben die Frankfurter Kultur-Tweetups halt unter den Namen und das Motto „KultUp – Tweet up your cultural life!“ gestellt. So wie wir aus München inspiriert wurden, freuen wir uns natürlich, wenn wir wiederum Inspirationsquelle für andere sind. Die KultUps wird es allerdings so nur in Frankfurt (und evtl. im Rhein-Main-Gebiet) geben.
Vielen Dank Euch beiden für das Interview, und viel Spaß + Erfolg für das erste KultUp!
Da Frankfurt ja hier nicht um die Ecke liegt (Berlin) werde ich Euer Treffen via Twitter verfolgen
Hashtag ist: #ktwpffm
Vielen Dank Karin, dass wir dir unser erstes Interview geben durften. Und ich freue mich natürlich, wenn du unsere Twitterei aus der Ferne beobachtest und bereicherst. Das macht doch auch den Reiz aus, dass On- und offline Welt verschmelzen.
Tolle Initiative! Andererseits – machen Ulrike und Tanja da nicht etwas, das aus den Kulturbetrieben selbst kommen müsste? Oder sind die Einrichtungen sozusagen Auftraggeber? Schließlich werden die beiden das nicht als reines Hobby betreiben…
@Hagen Na ja, ohne Kultureinrichtunge geht’s natürlich nicht. 😉 Die müssen schon auch mitmachen wollen. Der Vorteil, dass wir uns das jetzt auf die Fahnen geschrieben haben, ist auch ein Stück „Entwicklungshilfe“, um sie von den Möglichkeiten von Twitter zu begeistern. Das MMK hat beispielsweise durch die Initiative beschlossen, mit Twittern anzufangen. Zweitens können so auch Kultureinrichtungen dran teilnehmen, die noch gar nicht Twittern und drittens können sie auf unser Netzwerk zurückgreifen.
Außerdem ist es als KultUp natürlich auch vielschichtiger. Ich persönlich hätte keine Lust jeden Monat im selben Museum einen Tweetup mitzumachen.
Wie gesagt – super, dass ihr das in die Hand nehmt. Ich hoffe, die Kultureinrichtungen wissen es zu schätzen
@Hagen: Das hoffen wir auch!
[…] uns Gedanken, welche BloggerInnen wir wie einbeziehen können. Sei es als Sponsor, sei es als BerichterstatterIn oder als aktive Kooperationspartner (demnächst mehr dazu). Wir halten allerdings auch die Augen […]
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