Blog-Stöckchen: Was bringen Marketing-Blogs?

Juchu! Ein Stöckchenwurf!
Was ist denn das?
Wenn man viele Blogs dazu bringen möchte, sich zu einem bestimmten Thema zu äußern, kann man einen „Stöckchenwurf“ starten.

Das Ganze funktioniert nach dem Kettenbrief-Prinzip:
Der Initiator entwirft einen Fragenkatalog, beantwortet die Fragen als erstes selbst in seinem Blog und wirft sie dann als „Stöckchen“ mehreren Blogs zu. Wer so ein Stöckchen erhält, macht einen hübschen Blogeintrag zur Beantwortung der Fragen und wirft es wiederum weiter.
Über Trackbacks kann man verfolgen, wer das Stöckchen gefangen und wohin er es weitergeworfen hat.
Der Initiator sammelt auf seiner Seite die Stöckchen wieder ein (also die Links zu allen Blogeinträgen der Stöckchenfänger) und wertet die Antworten aus bzw. fasst sie zusammen.

Alternativ könnte man auch eine Blogparade (=Blogcarneval) veranstalten.

Michael van Laar untersucht: Was bringen Marketingblogs

“In der Marketing- und Kommunikationsbranche gibt es besonders viele Fachblogs, zumindest ist dies mein Eindruck. Interessant einmal nachzufragen, warum sie gestartet wurden und was sie bringen. Deswegen werfe ich ein Stöckchen in die Blogger-Runde und frage nach Beweggründen und Ergebnissen,” schreibt Michael van Laar.

Ich habe über die Kette Michael van Laar – Bernd Röthlingshöfer das Stöckchen zu meinem NewMarketing Blog geworfen bekommen, dort die Fragen beantwortet, und weil ich gerade so im Schwung bin, beantworte ich sie hier im Kulturmarketing Blog gleich noch einmal…
(und außerdem: meine Blogs haben verschiedene Schwerpunkte und ich habe sie aus unterschiedlichen Gründen gestartet, daher weichen die Antworten auch voneinander ab)

Hier meine Antworten:

Seit wann gibt es das Blog?

Seit April 2008.

Was war der Auslöser, um das Blog zu starten?

Mit meinem NewMarketing Blog, das ich seit Januar 2008 betreibe, habe ich die Freude am Bloggen entdeckt.
(Und warum ich das gestartet habe habe ich dort im Rahmen dieses Stöckchenwurfs berichtet.)

Die Auslöser, mit dem Kulturmarketing Blog noch ein 2. Blog zu starten, waren:
1. die Erkenntnis, dass die meisten Leute aus dem Kulturbereich nie im Leben ein Marketingblog lesen würden – will ich diese ansprechen, muss ich ein Nischenblog für diese Branche starten.
2. meine Diplomarbeit, an der ich gerade schreibe.
Unter amerikanischen Buchautoren ist es mittlerweile üblich, einzelne Kapitel im Blog vorzustellen und zu diskutieren, bevor man sie ins Buch packt. Das wollte ich mit meiner Diplomarbeit auch probieren.

Welchen Zweck hat das Blog?

Neben den üblichen Gründen und Zielen für`s Bloggen, nämlich Selfmarketing, Kontakte knüpfen, Wissen und Erfahrungen teilen, Neues dazu lernen, Themen archivieren und mit neuen Tools experimentieren, soll mein Kulturmarketing Blog folgende Zwecke erfüllen:

— Mit meinem Kulturmarketing Blog möchte ich dazu beitragen, im Kulturbereich die Vorbehalte gegen Marketing abzubauen.
Schon meine Kunden, die nicht aus dem Kulturbereich kommen, empfinden Marketing oft als notwendiges Übel, um ihre Produkte an den Mann zu bringen.
Im Kulturbereich ist aber (zum Teil) eine starke Abwehrhaltung gegenüber Marketing zu spüren.
Die Angst, dass Kultur – vor allem die Kunst – durch Marketing an den Geschmack der Masse angepasst wird und somit ihren zum Nachdenken anregenden Charakter einbüßt, ist unter Kulturschaffenden weit verbreitet.

Als Hauptgrund dafür sehe ich ein eindimensionales Marketingverständnis – Marketing wird meist einfach mit Werbung gleichgesetzt. Versteht man die Marketingphilosophie, wird man aber feststellen, dass diese sehr wohl auch zu Kunst und Kultur passt.
Wenn ich Kultureinrichtungen zeigen möchte, wie sie sich positionieren und bekannt machen können, muss ich das im Rahmen eines Nischenblogs für Kulturangebote tun. Denn k
aum ein Theater oder Museum würde auf die Idee kommen, ein allgemeines Marketingblog zu lesen. Vieles aus dem Konsumgüterbereich passt auch gar nicht zum Kulturbereich.
(Zu diesen Themen auch meine Beiträge: Warum Kulturmarketing? Warum ein Kulturmarketing Blog? und Was ist Marketing, was ist Kulturmarketing?)

Diskussionen auslösen, Kulturmanager + Kulturschaffende ins Netz holen, dazu beitragen, dass Kulturmanagement- und Kulturmarketing-Themen auch im Internet diskutiert werden.

Meine Diplomarbeit: Ich schreibe am Institut für Kultur- und Medienmanagement der HfMT Hamburg über den Einsatz neuer Medien im Kulturmarketing. Allein schon, um darüber fundiert schreiben zu können, muss ich natürlich selbst alles mögliche ausprobiert haben, und außerdem hilft es mir bei Recherche und Schwerpunktsetzung.

Was hat das Blog bisher „gebracht“?

Allgemein: Kontakte, Austausch, interessante Diskussionen, neue Erkenntnisse, Erfahrung im Umgang mit Social Media Tools, eine bessere Online-Reputation, Spaß :-)
Besonders freue ich mich, dass es mir schon einige Male gelungen ist, richtig gute Diskussionen auszulösen, z.B. gleich mit meinem 4. Blogeintrag „Zum Austausch im Kulturbereich“, dass andere Blogger meine Themen in ihren Blogs aufgreifen und weiterdenken und dass sehr gute Blogs wie z.B. Das Kulturmanagement Blog oder Kulturblogger immer wieder Beiträge von mir verlinken.

In Bezug auf meine Diplomarbeit:
Feedback, Inspiration, Diskussionen, neue Blickwinkel und Tipps zu den Themen, die ich aufwerfe, Beispiele und Kommentare aus der Praxis – was ich bisher durch mein Blog erfahren habe, hätte ich nie und nimmer durch bloßes Googeln gefunden.
Z.B. Luise Häberle vom AugusTheater Neu Ulm ist über den Beitrag „Wann entdecken Theater das Web 2.0“ auf mein Blog gestoßen und hat sich mit Erfahrungsberichten und Tipps Ihres Theaters in die Diskussion eingebracht. Da sie sehr experimentierfreudig ist hat sie gleich einige meiner Anregungen ausprobiert. :-)

Und nun werfe ich das Stöckchen weiter

Wie in diesem Xing-Thread diskutiert wurde, müssen es nicht unbedingt Marketingblogs sein, denen man das Stöckchen zuwirft. Es können auch Blogs zu anderen Themen sein, die das Blog für ihr Selfmarketing benutzen, also Corporate Blogs jeglicher Fachrichtung.

Ich werfe also zu…

Oliver Schuh (Die Gebrauchsgrafiker), Martin Ötting (Connected Marketing), Christian Henner-Fehr (Das Kulturmanagement Blog), Rainer Helmes (Das PM-Blog), Klaus Eck (PR-Blogger), Thomas Pleil (Textdepot), Burkhard Rosskothen (Einfallsreich), Brigitte Reiser (Non-Profits-vernetzt), Karsten R. Schäfer (Sponsoring Blog) und Jürgen Christ (telemat.de)!

Wie viele darf ich denn eigentlich…?
Egal…

Wie man es schon vom klassischen Kettenbrief kennt, werden auch diese Stöckchen von Wurf zu Wurf mehr.
Ich habe mittlerweile den Überblick verloren, wer schon ein Stöckchen zugeworfen bekommen hat, daher weiß ich nicht, ob ich jemanden nun doppelt beworfen habe.
Zumindest haben die oben genannten Stöckchenempfänger bis jetzt noch nichts Marketing-Blog-Stöckchen-mäßiges in ihr Blog geschrieben — und ich bin gespannt auf ihre Antworten.

Update zum Stöckchen-Spiel

Michael van Laar beobachtet seine Stöckchen und veröffentlicht auf seinem Blog regelmäßig den Stand der Dinge.

Bisherige Stöckchenfänger und -weiterwerfer: