Serie Internetauftritt von Kultureinrichtungen: Struktur, Navigation und Usability

—–Teil 4 der Serie Internetauftritt von Kultureinrichtungen —–

Das bloße Vorhandensein von Informationen auf einer Webseite reicht nicht aus – sie müssen auch gefunden werden.

Struktur

Zum guten Inhalt sollte also eine einfache und übersichtliche Struktur kommen – je komplexer die Internetseite, desto wichtiger sind Orientierungshilfen.

Dazu muss man sich immer wieder in Erinnerung rufen: Eine Internetseite wird nicht – wie ein Buch oder ein Prospekt – Seite für Seite durchgelesen; die Besucher gelangen über Hyperlinks zu den Seiten, auf denen sie die Informationen finden, die sie gerade brauchen.

Navigation

Mit Hilfe der Navigation kann sich ein Besucher gezielt von Seite zu Seite bewegen.

Folgende Punkte sollte man beachten,
wenn man die Navigation für eine Internetseite entwirft:

  • Um den Online-Auftritt übersichtlich zu gestalten, sollte die Hierarchie einfach und gut verständlich sein.
  • Die Menüpunkte sollten in einer Menüleiste (seitlich oder oben) permanent angezeigt und mit gängigen Begriffen bezeichnet werden.
  • Die Menüleiste sollte nicht zu viele Punkte enthalten (am besten nicht mehr als 7, denn “Menschen können intuitiv nicht mehr als sieben Chunks (Einheiten) gleichzeitig nebeneinander im Kopf zur Entscheidungsauswahl behalten“, sagt Mario Fischer in seinem Buch Website Boosting. Er empfiehlt, lieber mehr Unterpunkte anzulegen als alles ins Hauptmenü zu packen)
  • Für alle Links sollte man eindeutige Begriffe wählen.

Usability

Der gute Inhalt wird über eine übersichtliche Struktur bequem gefunden. Was müssen wir noch beachten, um unseren Besuchern eine richtig gute Internetseite zu bieten?

Die Benutzer beurteilen eine Seite auch danach, wie schnell sie sich zurechtfinden, wie effizient sie in ihrer Informationsbeschaffung sind und wie fehleranfällig die Seite ist – kurz: wie benutzerfreundlich sie ist.
Für die Benutzerfreundlichkeit von Websites hat sich die englische Bezeichnung „Usability“ durchgesetzt.
Zu diesem Thema gibt es ein gutes Buch von Jakob Nielsen: „Web Usablity“, und auch im Buch „Website Boosting“ von Mario Fischer gibt es ein ganzes Kapitel über Usability.

Die wichtigsten Punkte:

  • Der Web-Nutzer hat mittlerweile gelernt, wie die Dinge im Internet funktionieren – z.B. dass man durch einen Klick auf das Logo (rechts oder links oben) auf die Startseite kommt, dass sich die Navigationsleiste oben oder seitlich befindet und visuell zu unterscheiden ist von anderen Hyperlinks, oder dass Hyperlinks sich farblich vom restlichen Text abheben (meist sind sie blau) und ihre Farbe ändern, wenn sie angeklickt werden.
    Es empfiehlt sich, diese Regeln einzuhalten, um dem Nutzer die Orientierung zu erleichtern.
  • Der Text sollte gut lesbar sein, man sollte besonders auf Schriftgröße, Kontrast und Laufweite der Zeilen achten.
  • Dem Benutzer sollte auf jeder Unterseite klar sein, in welchem Bereich er sich befindet, was er dort tun kann und wie er (wieder) zur Startseite gelangt – manche Besucher treten nicht über die Startseite ein, sondern landen über einen Link direkt auf einer Unterseite.
  • Die Sprache sollte einfach und treffend sein.
  • Die Seiten sollten schnell laden.
  • Die einzelnen Seiten sollten nicht überladen sein; wird der Text zu einem bestimmten Unterpunkt zu lange, sollte man dafür eine neue Unterseite anlegen.

Literaturempfehlungen

zu Struktur, Navigation und Usability einer Website:

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Zur Serie Internetauftritt von Kultureinrichtungen

Es gibt eine Menge Literatur über die technische Seite eines Online-Auftritts.
Aber wenig über Konzeption und Inhalt. Auch im Internet ist nicht sehr viel über den konzeptionellen Teil eines Internet-Auftritts zu finden.
Ich habe daher beschlossen, dieses Thema schön aufzubereiten – mit theoretischem Teil und praktischen Beispielen aus dem Kulturbereich.

Bisher gibt es
Teil 1: Wozu – Konzeption – Aufgaben
Teil 2: Was ist guter Content?
Teil 3: Welche Informationen sollte eine Internetseite bieten?

Weiter geht`s das nächste Mal mit Teil 5: Medien- und zielgruppengerechte Aufbereitung des Contents.