NPO-Blogparade: Social-Media-Mix für Non-Profit-Einrichtungen – wie könnte er aussehen?
So, der 15. November ist gekommen – nun bin ich dran mit meiner ersten Frage, die ich im Rahmen der NPO-Blogparade stelle.
In den letzten Wochen wurde wiederholt über Web 2.0, Social Media und Zeitaufwand diskutiert, beispielsweise
- bei Brigitte Reiser („Wie viel Zeit benötigt man für Web 2.0?“),
- bei Christian Henner-Fehr („Weblogs: Wann ist man eigentlich erfolgreich und lohnt sich Bloggen für mich?“)
- oder hier im Kulturmarketing Blog („Bloggen als FreiberuflerIn: Was kostet ein Blog, was bringt bloggen und was sind die persönlichen Voraussetzungen für´s Bloggen?“).
Immer wieder wurde festgestellt:
Bloggen, podcasten, twittern usw. kann zwar viel bringen, ist aber auch sehr zeitaufwändig.
Außerdem kommen immer wieder neue Möglichkeiten und Tools auf, die eine Non-Profit-Einrichtung nutzen kann, um sich über das Internet bekannt zu machen und mit ihren Stakeholdern in Dialog zu treten.
Für eine Non-Profit-Einrichtung ist es schon mal schwierig, ein Zeitbudget für Web 2.0/ Social Media bereitzustellen, noch schwieriger ist es aber, abzuschätzen, wo sich der Aufwand lohnt und wo nicht, welche Tools es bringen – und auch den Überblick über neue Möglichkeiten zu bewahren.
Daher nun meine Frage an die Blogosphäre:
„Social Media Mix für Non-Profit-Einrichtungen – wie könnte er aussehen?“
Wie üblich bei einer Blogparade werde ich hier in meinem Blog diese Frage aus meiner Sicht beantworten und reiche sie dann weiter an die Blogosphäre mit der Bitte um Stellungnahme.
Bitte verfasst Eure Beiträge bis zum 6. Dezember und schickt mir einen Trackback (falls er nicht ankommt händisch nachhelfen…), damit ich dann alle Eure Beiträge in meine Auswertung einbeziehen kann.
Bitte Beiträge mit npoblogparade taggen.
Und hier kommt nun mein Beitrag zur NPO-Blogparade:
Wie könnte der Social Media-Mix für eine Kultureinrichtung aussehen?
Ganz pauschal kann man das natürlich nicht sagen, es kommt auf die Größe der Kultureinrichtung an, auf die Mediengewohnheiten der Zielgruppe, auf das finanzielle- und das Zeitbudget der Kultureinrichtung usw.
Aber ich werde hier einige Tools nennen, die es sich meiner Meinung nach für Kultureinrichtung lohnt, näher anzusehen.
Blog
Über Blogs können Kultureinrichtungen mit ihren Stakeholdern in Kontakt treten und diesen pflegen und vertiefen, außerdem kann ein Blog helfen, das Profil einer Kultureinrichtung zu schärfen und das Image zu verbessern. Sie können Besuchern, potenziellen Sponsoren usw. einen „Blick hinter die Kulissen“ gewähren und der Kultureinrichtung zu Authentizität und Glaubwürdigkeit verhelfen. Brigitte Reiser hat in diesem Beitrag die Funktion von Blogs für Non-Profit-Einrichtungen sehr schön zusammen gefasst.
Ein Blog ist für mich eine der interessantesten Web 2.0-Anwendungen für Kultureinrichtungen, worüber Kultureinrichtungen bloggen könnten habe ich in diesem Blogbeitrag an Hand von Best Practice-Beispielen gezeigt.
Podcast
Die Themen, über die eine Kultureinrichtung im Blog berichten kann, kann sie auch in einem Podcast bringen – es ist halt einfach ein anderes Format. Welches Format die Einrichtung wählt, hängt von der Einrichtung (Theaterstücke lassen sich über einen Podcast vielleicht lebendiger rüberbringen als durch die bloße Beschreibung im Blog) und auch sicher von persönlichen Vorlieben ab – es ist durchaus empfehlenswert, als Kultureinrichtung beide Formate anzubieten.
Ein paar Beispiele für Theater-Podcasts habe ich in diesem Beitrag gebracht.
Was Twitter ist und wie Kultureinrichtungen Twitter einsetzen könnten (bzw. schon einsetzen) habe ich in diesem Beitrag beschrieben.
Als einziges Austauschmedium bieten die 140 Zeichen zu wenig Platz, aber im Zusammenhang mit einem Blog oder einem Podcast halte ich Twittern in einer Kultureinrichtung für sinnvoll – und es ist auch mit verhältnismäßig wenig Zeitaufwand durchführbar.
Kultureinrichtungen können Twitter nutzen, um schnell auf Ausstellungen, Blogeinträge oder Neuigkeiten aufmerksam zu machen oder um Links, die zum Thema der Einrichtung passen, zu verschicken. Das kann auch automatisiert erfolgen (so gut wie kein Zeitaufwand) Natürlich ist es auch schön, wenn eine Kultureinrichtung auch hin und wieder persönliche Statements bringt, Twitter kann auch beim Beziehungsaufbau und der Kontaktpflege mit Stakeholdern helfen (sich immer wieder in Erinnerung rufen…).
Es gibt mittlerweile zahlreiche „Twitter-Klone“ (z.B. Jaiku, Pownce, identi.ca, Plurk oder Wamadu). Im Prinzip funktionieren sie alle ähnlich. Wenn man Lust hat, kann man automatisiert seine Blogeinträge auch in die anderen Microblogging-Systeme pusten (so das bei allen funktioniert), aber für persönliche Meldungen + Gespräche reicht eines, würde ich sagen – ich empfehle Twitter, weil das am meisten verbreitet ist.
Facebook-Gruppe oder eigene Community
In diesem Beitrag habe ich die Fragen aufgeworfen „Der Freundeskreis des Museums, der Förderverein des Theaters – lassen sich die in Zukunft als “Social Network†führen? Wäre es für die Freunde und Förderer ein Mehrwert, wenn sie im Internet in einer “Online-Community†verbunden wären?“
Dabei habe ich festgestellt, dass es kaum Kultureinrichtungen gibt, die eigene „Communities“ auf die Beine stellen, wohl aber einige, die Gruppen auf bestehenden Groß-Communities wie Facebook oder MySpace gründen.
Ich erachte das durchaus für sinnvoll – vielleicht nicht unbedingt, um den Förderverein zu betreuen, aber es ist eine gute Möglichkeit, sich bekannt zu machen und – gerade, wenn man eine junge Zielgruppe ansprechen will – dort hinzugehen „wo die Zielgruppe ist“.
Möchte man eine eigene Community aufbauen, so kann man das mit Hilfe eines “Community-im-Baukasten-Anbieters†wie z.B. Ning, mixxt, tribax. (Mehr darüber in diesem Beitrag).
Interessant für den Kulturbereich hier auch kulturclub.de. Dort können Kultureinrichtungen und Event-Veranstalter Veranstaltungen einstellen und bewerten lassen, ein Forum anlegen, Karten verlosen und neuerdings auch eine eigene Community anlegen.
Veranstaltungskalender
Es empfiehlt sich, regionale und überregionale Veranstaltungskalender zu benutzen, um auf die eigenen Angebote aufmerksam zu machen. In manchen gibt es auch die Möglichkeit, Bewertungen vom Publikum zu bekommen.
Überregionale Kalender für Kulturveranstaltungen sind z.B. Kulturkurier, kulturclub.de und kulturlinxx.
In jeder Region findet man regionale Kulturkalender – meist integriert in die Seite der Stadt, wie z.B. auf berlin.de.
Claudia Riese vom AugusTheater Neu Ulm hat sehr gute Erfahrungen (hohe Zugriffszahlen) mit dem Eintrag bei team-ulm.de gemacht (in diesem Kommentar berichtet sie darüber)
Flickr und YouTube
Fotos und Videos eignen sich gut, um einen Einblick in die Arbeit der Kultureinrichtung zu geben – sei es, um Aufführungen zu zeigen oder einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.
Natürlich kann man einfach Fotos oder Videos auf seine Website stellen, lädt man sie aber auf Foto- oder Videoplattformen hoch, hat man viel mehr Möglichkeiten, damit mit seinen Besuchern in Kontakt zu kommen. Man kann die Besucher die Fotos/ Videos bewerten lassen oder sie selbst welche hochladen und in einer Gruppe teilen lassen. Die bekannteste Foto-Plattform ist Flickr, die bekannteste Video-Plattform YouTube, es gibt aber auch noch andere. (z.B.: Fotos Picasa, Zoomr, Webshots, Video: MyVideo, Clipfish, Sevenload…)
Wikipedia
Jede Kultureinrichtung sollte sich um ihren Wikipedia-Eintrag kümmern. Gibt es spezielle Fachwikis, kann sie sich auch dort eintragen oder durch Fachbeiträge auf sich aufmerksam machen. Über Wikipedia und Fachwikis im Kulturbereich habe ich in diesem Beitrag geschrieben.
Qype
Auf Qype geben Menschen Empfehlungen zu Restaurants, Läden und anderen Orten ab – auch zu Kultureinrichtungen. Man sollte regelmäßig seine Qype-Einträge kontrollieren (auch auf Beschwerden reagieren!) und zufriedene Besucher bitten, sich positiv in Qype zu äußern.
Zur NPO-Blogparade
“Ein Blogautor stellt eine Frage und fordert die Leser dazu auf, einen eigenen Blogbeitrag über das vorgegebene Thema zu schreiben und diesen Beitrag per trackback mit dem Blogbeitrag des Initiators (Host) zu verlinken.â€
Die NPO-Blogparade ist eine wiederkehrende Blogparade:
1 x pro Monat stellt einer der Hostblogs eine Frage zum Nonprofit-Bereich. Mitmachen kann jeder Blogger, dem etwas dazu einfällt. Einfach einen Beitrag ins eigene Blog schreiben, mit dem Hostblog, der die Frage ins Rennen geworfen hat verlinken – fertig.
Hostblogs sind zur Zeit:
- http://blog.nonprofits-vernetzt.de
- http://kulturmarketingblog.de
- http://kulturmanagement.wordpress.com
- http://blog.helpedia.org
- http://kulturzweinull.eu
- http://socialblogger.de
Wer Interesse daran hat, Hostblog zu werden – bitte gerne melden!
Die erste Frage dieser Reihe wurde am 15. Oktober 2008 von Brigitte Reiser (Nonprofits-vernetzt) gestellt:
Folgen der Finanzkrise für Nonprofits – Bedrohung oder Chance? Hier ist die Auswertung.
Die nächste Frage wird Ole Seidenberg (http://socialblogger.de) am 15. Dezember stellen.
Eine genauere Einführung zur NPO-Blogparade gibt es im Blog NPO-Blogparade.Also, ran an die Tasten! Beitrag verfassen!
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NPO-Blogparade: Social-Media-Mix für Non-Profits…
Karin Janner fragt aktuell in ihrem KulturmarketingBlog im Rahmen der NPO-Blogparade nach einem “Social-Media-Mix” für Non-Profit-Einrichtungen. Einige Beiträge sind schon eingeflossen, nun möchte ich als ersten Beitrag zu meinem eigenen…
[…] es für Tools gibt und was sich dahinter verbirgt, dann lohnt sich vielleicht der Klick auf diesen Beitrag der […]
[…] Janner hat in ihrem Eröffnungsartikel sehr schön einzelne Elemente wie Blogs, Twitter, Wikis & Co. aufgegriffen und erste […]
Und hier noch ein Beitrag zur Blogparade von Cultural Business. Der tRackback ist leider nicht angekommen, drum verlinke ich den Beitrag händisch:
http://cultural-business.blogspot.com/2008/11/blogprarade-media-mix-fr-non-profits.html
[…] Kommentare Karin Janner bei NPO-Blogparade: Social-Media-Mix für Non-Profit-Einrichtungen – wie könnte er aussehen?NPO-Blogparade: Web 2.0-Strategie für NPOs « bresgun bei NPO-Blogparade: Social-Media-Mix […]
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[…] Ole Seidenberg: Kehrseite des Web 2.0-Hypes für den Non-Profit-Sektor | Kulturmarketing Blog bei NPO-Blogparade: Social-Media-Mix für Non-Profit-Einrichtungen – wie könnte er aussehen?C l e o p e t r a k e t e » Blog Archive » Stöckchen gefangen…. bei […]
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ich habe hier noch einen netten beitrag dazu gefunden
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